Studio für Elektroakustische Musik

Das Studio für Elektroakustische Musik des Atelier Neue Musik ist zentraler Unterrichtsraum für Einzelunterricht und Seminare im Bereich der Komposition und Realisation elektroakustischer Musik. Außerdem finden hier allgemeinere Kurse zur Audiotechnik und Audioprogrammierung statt. Der regelmäßige Unterricht in diesen Fächern wird durch Workshops und Gastvorträge ergänzt.

Studierende der Komposition erarbeiten im Studio Werke mit elektroakustischen Mitteln (akusmatische Musik, Live-Elektronik, audiovisuelle Projekte etc.) und können dabei ein 3D-Lautsprecher-Setup (9.1.4) nutzen. Elektroakustische Konzerte und andere Veranstaltungen werden hier vorbereitet, auch über die Arbeiten der Studierenden hinaus. Dies betrifft fixierte Medien ebenso wie interaktive Arbeiten: So werden etwa instrumentale und vokale Werke mit Live-Elektronik hier geprobt.

Durch die Aktivitäten im Bereich der Klangkunst und der audiovisuellen Komposition bildet das Studio auch eine Brücke zum Fachbereich Kunst und Design der Hochschule für Künste Bremen, insbesondere zu den Studiengängen Freie Kunst und Digitale Medien.

Geschichte

Bereits Anfang der neunziger Jahre setzte sich Erwin Koch-Raphael für die Errichtung eines “Studios für elektroakustische Kunst” und eines Aufnahmestudios an der Hochschule für Künste Bremen ein. Nach der Berufung von Younghi Pagh-Paan 1994 konnten beide Vorhaben im Rahmen des Atelier Neue Musik realisiert werden. Erster Dozent für Elektronische Komposition war seit 1995 im Rahmen eines Lehrauftrags Georg Bönn, der sich gemeinsam mit Gerd Anders (Tontechnik) und Ralph Kümmel (Organisation) auch maßgeblich für die Beschaffung der notwendigen Hard- und Software einsetzte.

Am 30. Mai 1996 fand das Eröffnungskonzert des neuen Studios statt, in dem auch die ersten hier realisierten Stücke erklangen. Seitdem werden in der Reihe “Elektroakustisches Konzert” eigene Produktionen neben klassischen Werken der elektroakustischen Musik und aktuellen Stücken der internationalen Szene aufgeführt.

Nach dem Ausscheiden von Georg Bönn übernahm Thomas Neuhaus (ICEM Essen) im Jahr 2000 vertretungsweise die Lehre. Die erste feste Stelle erhielt 2002 Günter Steinke, der nach seinem Ruf als Professor für Komposition an die Folkwang Universität der Künste Essen 2004 von Joachim Heintz (HMTM Hannover) abgelöst wurde. 2006 wurde schließlich Kilian Schwoon auf die neu geschaffene Professur für Elektroakustische Komposition berufen.

Seit 2002 wird das Studio technisch geleitet durch den Toningenieur Matthias Nordhorn, der auch für das Aufnahmestudio der Hochschule zuständig ist. Er wirkt am Studio außerdem in der Lehre und betreut die studentische Projektarbeit sowie die Konzerte.